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Schweigende Männer und der Hype um "German Lüften"
Persönliche Notiz: Danke, danke, danke! + Smalltalk-Repertoire XXL + Binge-Alarm: drei Podcast-Folgen für Herbstspaziergänge + Shopping-Kolumne: Cotswolds-Romantik
Herzlich willkommen bei Sunday Delight! Ich bin Julia Hackober, Journalistin in Berlin, und in diesem Newsletter lassen wir die Woche gemeinsam ausklingen. Heute mit diesen Themen:
Smalltalk-Repertoire XXL: Wie Saoirse Ronan eine Männerrunde zum Schweigen brachte + “brat” ist Wort des Jahres + mangelnde Diversity in der Outdoor-Szene + der Hype um “German Lüften”
Binge-Alarm: drei Podcast-Folgen für faule Herbstnachmittage
Konsumopfer-Wishlist: Cotswolds-Romantik
Viel Spaß beim Lesen!
Liebe Leser:innen,
bevor es heute los geht (und wir uns gemeinsam diverse Aufreger-Themen der Woche angucken), möchte ich mich ganz herzlich bei Euch bedanken. Der Oktober war für mich kein ganz einfacher Monat, weil mir diverse Infekte ganz schön auf die Stimmung geschlagen haben.
Aber Eure rege Teilnahme an der Feedback-Umfrage zu SUNDAY DELIGHT hat mich motiviert, mich wieder an den Schreibtisch zu begeben und mit den (pop)kulturellen Höhe-und Tiefpunkten der Woche zu befassen. Danke, danke, danke für Lob, Kritik und Anregungen, die mir die Arbeit sehr erleichtern.
Viel zu oft bekommt man als Journalistin nur dann Feedback, wenn sich Leser:innen über irgendeinen Artikel wahnsinnig echauffieren. Umso schöner zu sehen, dass ich Menschen mit diesem Newsletter sonntags Spaß in ihr E-Mail-Postfach bringe!
Viele Grüße und weiterhin gute Unterhaltung mit SUNDAY DELIGHT,
Eure Julia
Übrigens: Wusstest Du schon, dass Du alle Ausgaben von Sunday Delight auch bequem im Browser lesen kannst? Hier geht’s zum Magazin-Archiv:
Smalltalk-Repertoire
Verdutzte Männergesichter: Schauspielerin Saoirse Ronan brachte diese Woche eine Männer-Talkrunde zum Schweigen, als sie ein paar dumme Witze über Selbstverteidigung mit dem Iphone unterbrach. “That’s what girls have to think about all the time”, warf sie ein, und spielte damit auf die Sorge vieler Frauen an, sich nachts auf dem Heimweg im Notfall irgendwie verteidigen zu können. Im Internet wird Saoirse für ihre beherzte Reaktion gefeiert, einfach mal dazwischen zu gehen, wenn Typen wieder mal nix checken; das viral gegangene Video könnt Ihr Euch hier anschauen.
Ist es Zeit, die innere “Boss Bitch” rauszuholen? In einem hochinteressanten “Bustle”-Artikel fragt Autorin Samhita Mukhopadhyay, was passiert, wenn im Berufsleben vor lauter “Nettigkeit” vergessen wird, Leistung einzufordern.
Spoiler: An irgendjemandem bleibt die Arbeit immer kleben. Samhitas Schlussfolgerung: Wenn man nicht ständig selbst die Person sein will, die Überstunden machen muss, weil man sich beim Team beliebt machen wollte, indem man anderen ihre To-Dos abnimmt – dann muss man vielleicht lernen, auch mal streng zu sein.
“brat” forever: In England hat das Collins Dictionary “brat” zum Wort des Jahres gewählt. Immerhin hat der Begriff diesen Sommer ein Lebensgefühl geprägt und sogar der Wahlkampagne von Kamala Harris frischen Schwung verliehen. Geprägt hat die Idee von “brat” übrigens Sängerin Charli XCX, die ihr sechstes Studioalbum so nannte.
PS: Meine persönliche brat girl-Watchlist könnt Ihr hier entdecken.
Warum sehen Menschen in den Bergen alle gleich aus? Modejournalistin und Moderatorin Fatima Njoya war wandern. Für sie ein Schritt raus aus der Komfortzone, als selbsterklärte “Naturphobikerin”– und als person of color.
Fatimas Beobachtung? In der Outdoor-Szene fehlt Diversität: “Auf Websites und Social Media sehe ich ein nahezu generisches Publikum. Was mir fehlt, sind Gesichter wie das meine.” Für das Online-Magazin “Femtastics” schreibt Fatima über ihre eigenen Wandererfahrungen, erklärt, warum PoC stereotypisch im urbanen Raum verortet werden – und stellt Initiativen vor, die sich dafür einsetzen, das zu ändern. Lesenswerte Perspektive für alle, die sich auch schon öfter gefragt haben, warum alle Wandergirls auf Instagram weizenblond gesträhnte Haare haben und Kleidergröße 34 tragen...
Der Hype um “German Lüften”: Seit ein amerikanisches Wellness-Magazin “Luften” ohne ü als fantastische Maßnahme beschrieb, um in den eigenen vier Wänden endlich mal wieder richtig tief durchatmen zu können, boomen in den USA, dem Land der Klimaanlagen, TikTok-Videos zum richtigen Lüften. Naja, man ist ja Vorbild, wo man kann!
Event-Tipp
Lust auf einen besonderen Abend in Berlin? Vor kurzem habe ich die engagierten Frauen des Berliner “Ladies Circle” kennengelernt, eine Art Club für Freundinnen, die sich gesellschaftlich und sozial engagieren wollen. Am 8. November organisieren die Ladies einen Bar-Abend mit guten Drinks und netter Gesellschaft (Bloom’s Bar, Detmolder Str. 61 – ich werde auch vor Ort sein! 🙃 ). Mit dem Erlös aus dem Ticket-Verkauf wird Deutschlands größtes Kinderkrebsprojekt Fruchtalarm unterstützt.
Keine Zeit oder nicht in Berlin? Alternativ könnt Ihr hier spenden.
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