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Warum werden Freundschaften mit Mitte 30 so anstrengend?

Und was man tun kann, wenn die Lebensentwürfe plötzlich nicht mehr zusammenpassen (VIP Community only)

 

Herzlich willkommen bei Sunday Delight! Ich bin Julia Hackober, Journalistin in Berlin, und in diesem Newsletter lassen wir die Woche gemeinsam ausklingen. Heute mit diesen Themen:

  • “Meine besten Freundinnen verstehen sich nicht mehr, seit eine von uns Mutter geworden ist – was jetzt?” Die FRAG JULIA-Kolumne ist zurück! Ich beantworte Eure Leser:innen-Fragen ans Leben (oder versuche es zumindest)

  • Smalltalk-Repertoire: Aufregung um “Sturmhöhe”-Fehlbesetzung und 70 Jahre “Brigitte”

  • Binge-Alarm: Ein wirklich guter Fernsehfilm über Kati Witt und Neues von Sally Rooney

    Viel Spaß beim Lesen!  

Brief von Julia: Meine FRAG JULIA-Kolumne ist zurück!

Galentines Day Friends GIF by Spice Girls

Gif by spicegirls on Giphy

Von Job-Fails bis Freundschafts-Dramen: In meiner VIP-Community-Kolumne FRAG JULIA beantworte ich Eure Fragen ans Leben (oder versuche es zumindest). Damit wir gemeinsam über die großen und kleinen Widrigkeiten des Lebens nachdenken können: Schreibt mir Eure Fragen gern an [email protected] und ich antworte in einer meiner nächsten Ausgaben!

Liebe Julia,

Du hast vor einer Weile mal gepostet, dass man sich mit Themenvorschlägen für Deine Kolumne melden kann, in der Du Leserinnen-Fragen beantwortest – vielleicht fällt Dir was zu meinem persönlichen Dilemma ein. Würde mich freuen!  

Also. Ich bin 33, meine zwei besten Freundinnen kenne ich seit der Uni, wir haben super viel zusammen erlebt und ich dachte immer, uns bringt nichts auseinander. Inzwischen hat eine von uns zwei kleine (und zugegeben etwas anstrengende) Kinder, was es schon schwieriger macht, gemeinsam Zeit zu verbringen; ich selbst habe (noch) keine Kinder, habe aber prinzipiell nichts dagegen, wenn wir uns mit Kids treffen. Nur ist die dritte im Bunde aktuell auf dem “Kinderfrei”-Trip, das heißt, sie will keine Kinder bekommen (was ja völlig ok ist!) und ihre Freizeit nicht mit “Kinderthemen” verbringen. Zum Beispiel schlägt sie immer nur Treffen oder Aktivitäten vor, bei denen klar ist, dass meine Freundin mit Kindern nicht teilnehmen kann (z.B. Festivals). Ich versuche zu vermitteln, aber beide sind eigentlich ständig beleidigt, weil die jeweils andere absolut null Verständnis für ihre jeweilige Lebenssituation aufbringt (unsere Whatsapp-Gruppe hat sich in eine passiv-aggressive Hölle verwandelt).

Was kann ich tun? Mich nervt die Situation langsam sehr, weil ich in meiner Freizeit einfach eine gute Zeit mit meinen besten Freundinnen haben will. Help!

Viele Grüße, M.

Liebe M.,

erst mal vielen Dank für Deine Frage, Dein Vertrauen und die Gelegenheit, meine FRAG JULIA-Kolumne wieder aufleben zu lassen!

Als ich Deine Mail las, sind mir sofort unzählige Situationen in den Sinn gekommen, in denen ich vor ähnlichen Problemen stand. Plötzlich passiert ab Anfang 30 das, was man sich mit 20 niemals hätte vorstellen können: Es scheint unmöglich, einen spontanen Abend in der Lieblingsbar zu organisieren, weil Kinder, Jobs und schlicht das ganze, anstrengende Erwachsenenleben dazwischenfunken. Die Lebensentwürfe scheinen immer weiter auseinander zu driften, und statt einfach Spaß miteinander zu haben, geht es dauernd um die Frage, wer auf wen Rücksicht nehmen muss. 

Die allermeisten Texte, Interviews, Tipps und Reviews in diesem Newsletter sind for free zugänglich. Die besonders persönlichen und juicy Kolumnen sind allerdings meinen VIP Mitgliedern vorbehalten. Diesen Text zum Beispiel kannst Du nur mit Abo zu Ende lesen. Hier kannst Du VIP Mitglied werden:

Smalltalk-Repertoire

Debatte um Emerald Fennells Heathcliff-Fehlbesetzung: Die britische Regisseurin (“Saltburn”) verfilmt Emily Brontës Klassiker “Sturmhöhe” neu – mit Margot Robbie und Jacob Elordi in den Hauptrollen. Das sorgt für großen Unmut unter Brontë-Fans: Im Roman wird Heathcliff im Roman als Person of Colour beschrieben, seine Rassismus-Erfahrungen führen in späteren Jahren zu Heathcliffs Verbitterung. Für die genauen Hintergründe empfehle ich Euch diesen (schon etwas älteren) Podcast mit Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal – darin erklärt sie, warum “Sturmhöhe” so eine wichtige Rolle in der Migrationsliteratur von Weltrang einnimmt.

Zickenkrieg ist ein Mythos und Boomer-Mütter haben nicht alles verkehrt gemacht: Die Zeitschrift “Brigitte” feiert den 70. Geburtstag mit einer großen Studie, die die Haltungen von Frauen zwischen 18 und 75 Jahren abfragte.
Ergebnis: Zwar blicken die Generationen sanft aufeinander, aber in den entscheidenden Punkten (Karrierechancen, gleiche Gehälter für Männer und Frauen, bessere Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit von Karriere und Familie) hat sich in den vergangenen 30 Jahren gesellschaftlich nicht sooooo viel geändert. Spannend fand ich, wie viele Frauen den Lebensentwurf ihrer Mütter als Vorbild sehen, zum Beispiel 46 Prozent der Millennials. Hier könnt Ihr Euch durch die Ergebnisse klicken.

In eigener Sache 

Hier könnte Deine Werbung stehen: Du willst Deine (Kultur-)Produkte, Dein Unternehmen oder Dein Event in SUNDAY DELIGHT vorstellen und so eine Community von mehr als 2000 engagierten Leser:innen wöchentlich erreichen, die sich für mehr als Social-Media-Doomscrolling interessieren? Schreib mir einfach eine Mail an [email protected] und wir unterhalten uns über Kooperationsmöglichkeiten.

Binge-Alarm: Was Ihr diese Woche lesen, sehen, hören könnt

Foto: ZDF/Stanislav Honzík

 📺 Die Kür ihres Lebens: Eiskunstläuferin Katarina Witt gewann zweimal Gold bei Olympia (1984 und 1988), startete nach dem Mauerfall eine Karriere als Show-Läuferin in den USA (und datete MacGyver!) – und kehrte 1994 in Lillehammer noch mal auf die olympische Bühne zurück. Vor allem, weil sich Witt in den Leistungssport von ihrem Image im wiedervereinigten Deutschland als “SED-Musterschülerin” befreien wollte. Von diesem sportlich wie persönlich herausfordernden Comeback erzählt der ZDF-Film “KATI - eine Kür, die bleibt” (hier streamen).
Sehenswert, weil… der Film ein gerade wieder sehr aktuelles Thema aufgreift: das Gefühl vieler Menschen, sich im wiedervereinten Deutschland nicht so richtig wiederzufinden.
Das sagt Kati Witt über die filmische Aufarbeitung ihrer Geschichte: “Lavinia Nowak stellt mich im Film unglaublich authentisch dar. Und ich glaube, dass Dagmar Manzel durch ihre nuancierte Spielweise Frau Müller ein besonders schönes Denkmal setzt. Es spricht für Frau Manzels schauspielerische Verwandlungskunst, dass ich, als ich ihr als "Jutta Müller" begegnete, einen Schreck bekam und dachte, meine Trainerin steht leibhaftig vor mir.”
Für alle Eiskunstlauf-Fans: die Original-Kür (Witt wurde damals Siebte) könnt Ihr hier noch mal auf Euch wirken lassen. Und bei “Inas Nacht” erzählt Katarina Witt von ihren Erinnerungen an Olympia – zum Beispiel davon, wie schön es für sie war, dass bei den Winterspielen in Norwegen endlich einmal ihre Eltern dabei sein konnten.  

📚 Sally Rooney is back: In ihrem neuen Roman “Intermezzo” geht es um zwei Brüder, die mit dem Tod des Vaters klarkommen müssen. Ich habe erst reingelesen, für eine abschließende Meinung ist es zu früh. Erster Eindruck: Liest sich noch fiebriger als die Vorgänger-Romane der Millennial-Superstar-Schriftstellerin – wenig Handlung, ganz viel Beschreibung der Gefühlswelten. Vollständige Rezension folgt. (Ich träume ja schon ewig von einem SUNDAY DELIGHT Debattier/Buch-Club - bei dem Roman dachte ich mir wieder, ob es nicht cool wäre, wenn wir gemeinsam lesen und diskutieren würden? Let me know!)

🎧 Warum sind die gesellschaftspolitischen Lager in den USA so verfeindet? In einer neuen Podcast-Reihe vor den Wahlen im November beleuchten die Journalistinnen Ciani Sophia Hoeder und Tong-Jin Smith den Riss, der sich zunehmend unüberbrückbar durch die USA zieht. In der ersten Folge geht es um die Frage, warum sich rassistische Geschichte immer wieder wiederholt. Ich mag die Mischung aus Talk- und Doku-Format, daher große Empfehlung für diesen Podcast!
Und ein Shout-out an dieser Stelle an meine Kollegin, die USA-Expertin und freie Journalistin Zsaklin Diana Macumba, die als Podcast-Autorin an diesem Projekt mitgearbeitet hat (yes, an einem Podcast sind seeeeehr viel mehr Menschen beteiligt als die Moderator:innen!)

Ich hoffe, Dir hat diese Ausgabe von Sunday Delight Spaß gemacht! Wenn Dir der Newsletter gefällt, kannst Du meine Arbeit so unterstützen:

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Danke für Dein Vertrauen! Deine Julia

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