Vier wirklich gute Fragen, die jede Date Night in Schwung bringen

Herzlich willkommen bei Sunday Delight! Ich bin Julia Hackober, Journalistin in Berlin, und in diesem Newsletter lassen wir die Woche gemeinsam ausklingen. Heute mit diesen Themen:

• Vier Fragen, die frischen Schwung in JEDE Beziehung bringen: Gastbeitrag von Unternehmerin und Buchautorin Lilia Vogelsang

• Smalltalk-Repertoire: Was, Millennials sind jetzt schuld daran, dass Gen-Z-Girls Tradwife-Tiktoks gucken?!

• Binge-Alarm: diesmal ausnahmsweise mit gleich zwei Verrissen (musste das sein, Stefan Raab?)

• Konsumopfer-Wishlist: Alles für den Manic Pixie Dreamgirl Look à la Suki Waterhouse 

  Viel Spaß beim Lesen!  

Brief von Julia Lilia Vogelsang:
Vier wirklich gute Fragen, die jede Date Night in Schwung bringen

Stell dir vor, du hättest einen Weg gefunden, um mit den Menschen, die du liebst, Menschen, die du kennenlernen möchtest, Kolleg:innen und deiner Familie bessere und tiefere Gespräche zu führen. 

Ich glaube, ich habe die Antwort darauf gefunden, wie das geht: wirklich gute Fragen! Die Idee kam, ganz ehrlich, durch eine Trennung. Nicht nur, weil ich meinem Ex-Freund mehr Fragen hätte stellen sollen. Sondern vor allem, weil ich danach, auf Dates immer wieder gelernt habe, wie viel Kraft in den richtigen Fragen liegt. 

Nachdem mein Format #jedentageinefrage auf TikTok viral ging, wurde mir klar, dass der Wunsch nach echten Gesprächen universell ist. Menschen sehnen sich nach Verbindung, nach Gehör und Verstehen. Fragen sind der Schlüssel dazu.

Dieses Buch ist aber mehr als eine Sammlung von Fragen. Es ist ein Werkzeug, um tiefere Gespräche zu führen und echte Verbindungen zu schaffen. Nutze es, um Beziehungen zu vertiefen, Freundschaften wieder aufleben zu lassen oder einfach deine Kommunikation zu verbessern.

Viel Freude beim Entdecken und Fragen stellen!

Und hier kommt exklusiv für SUNDAY DELIGHT-Leser:innen ein kleiner Vorgeschmack aus dem Kapitel über die spannendsten Beziehungsfragen. Mit diesen vier Fragen bringt Ihr Schwung in jede mittelmäßig laufende Datenight – versprochen!(wurde von Julia selbst getestet!)

1. Welche Eigenschaft hast du in dieser Beziehung angenommen, die du vorher noch nicht hattest? Gefällt dir diese neue Eigenschaft oder würdest du sie gerne wieder loswerden?
   Partner oder Partnerinnen können das Beste und das Schlechteste aus uns herausholen. Geht der Sache mal gemeinsam auf den Grund, was bei euch der Fall ist.

2. Was ist deine schönste gemeinsame Erinnerung?
   Das ist eine wertvolle Frage, weil sie die eventuell schwierige Unterhaltung auf die positiven Aspekte der Beziehung lenkt. Ganz besonders in Krisen vergisst man allzu leicht, was für schöne Momente man bereits miteinander geteilt hat. Achtet dabei auf die Umstände, in denen ihr diese Momente erlebt habt. Was war damals anders als heute? Welche Faktoren könnt ihr beeinflussen, welche nicht?
   

3. Was war unser wichtigster Streit?
   Diese Frage ist einerseits wichtig, weil sie klarmacht, dass Konflikte auch etwas Positives haben können. Ihr könnt euch auch noch mal dem “Handwerk” des Streitens nähern. Schließlich können die heikelsten Themen gut angesprochen werden, wenn man als Paar eine gesunde Konfliktkultur hat. Besprecht, welche Mechanismen euch guttun. Einfach mal eine Pause machen? Nie ohne sich zu vertragen ins Bett gehen? Da ist jeder anders und ihr tut gut daran herauszufinden, wie ihr tickt.

4. Wenn wir komplett frei wären, keine familiären oder finanziellen Verpflichtungen hätten, was würdest du dann (gemeinsam) tun wollen? 
   Lasst euch von der Leichtigkeit dieser Frage tragen. Träumt ein bisschen. Nichts bringt euch einander so nahe wie geteilte Träume. Würdet ihr zusammen durch Italien reisen? Wie würdet ihr eure gemeinsame Zeit aufteilen, wenn ihr komplett frei wärt? Und vielleicht fällt euch dabei ja auf, dass ihr doch freier seid als gedacht. Oder dass ihr euch mehr von dieser Freiheit schaffen wollt.

Weitere Inspirationen für einen richtig deepen Beziehungstalk findet Ihr in Lilias Buch: “Soul Talk - Die Kunst des klugen Fragens. 222 Inspirationen für gute Gespräche”, ersch. bei dtv

Über die Autorin: Lilia Vogelsang stellt als @lilicurious auf TikTok jeden Tag eine Frage. In den Kommentaren philosophieren die Menschen dazu miteinander oder melden zurück: “Deine Fragen bereichern meine Gespräche.” Sie studierte Politikwissenschaft und Soziologie in Frankreich und Amsterdam. 2022 gründete sie ihr eigenes Unternehmen Sentou. Sie ist Kommunikationsberaterin und ausgebildete Konfliktmediatorin und setzt sich mit Sprache und Methodiken auseinander, die Menschen hilft, einander verständlich zu machen, Differenzen zu überwinden und Verbindungen zu schaffen.

Smalltalk-Repertoire

Jetzt sind Girlboss-Millennials schuld am Aufschwung der Tradwives: Zumindest stellte Polit-Influencerin Victoria Reichelt diesen Zusammenhang in einem “Spiegel”-Artikel mit dem Titel “Das Erbe der Generation Girlboss” her. “Man kann den Tradwife-Trend als eine absurde Weiterentwicklung des Girlboss-Feminismus sehen”, schreibt Victoria – immerhin hätten gerade die berühmtesten Internet-Hausfrauen, die in ihren Videos Häuslichkeit statt Karriere propagieren, digital sehr erfolgreiche Content-Unternehmen aufgebaut.
Als Power-Millennial habe ich zu dieser These nur eine Reaktion übrig: HÄ? Dass die Hustle-Kultur der Girlboss-Generation ihre Schwächen hatte, will ich gern eingestehen. Aber dafür, dass Millionen von Gen-Z-Girls sich freiwillig Koch-und Putz-Content reinziehen und plötzlich den Berufswunsch “Stay at home girlfriend” entwickeln, dafür können weder Sophia Amoruso (gescheiterte Gründerin von “Nasty Gal”) noch Emily Weiss (umstrittene “Glossier”-Gründerin) was!

Was ständiges Aufeinander-Hocken mit Beziehungen anrichtet: Meine Journalisten-Kollegin Stefanie von Wietersheim illustriert in diesem lustigen Artikel für die “faz” anhand verschiedener Paare vom Homeoffice-bis zum Rentenalter, wie wichtig es ist, sich selbst in einer noch so harmonischen Beziehung zu Hause auch mal aus dem Weg gehen zu können. Zustimmung 💯!

Binge-Alarm (diese Woche mit zwei Verrissen)

📺 Love-Hate-Relationship mit “Emily in Paris”: Netflix hat endlich Teil 2 der vierten Staffel veröffentlicht. Die ist chaotischer und unglaubwürdiger als alles, was wir mit Emily (Lily Collins) bislang erlebt haben – aber irgendwie kann man nicht anders, als trotzdem weiterzustreamen? Auf welche kuriosen Höhepunkte Ihr Euch in den neuen Folgen einstellen könnt, lest Ihr hier.

🔻 Stefan Raab schafft sich selbst ein TV-Denkmal – und hätte es besser gelassen: Für einen Boxkampf mit Regina Halmich kehrte der 57-jährige Entertainer aus der Bildschirm-Rente zurück ins Fernsehen. Nach eigenen Aussagen wollte er endlich mal wieder gute Unterhaltung liefern – dabei war das TV-Spektakel, das hauptsächlich aus Lobhudeleien an ein “Multitalent” (Campino) und “musikalisches Genie” (Markus Lanz) bestand, eine zähe Angelegenheit, wenn man nicht auf fiebrige Midlife-Crisis-Träume steht. Rund 90 Millionen Euro soll RTL für die Rechte an der Show und den anschließenden Exklusivvertrag mit Raab bezahlt haben. Aber keine Sorge, im normalen TV werden wir seinem Humor von 2001 (“Elton, wir haben noch eine Praktikantenstelle frei”) nur selten begegnen – Raab streamt seine neue Show, die Entertainment, Quiz, Spiele und Wochengeschehen in einem liefern soll (?), exklusiv bei RTL+.

🔻Ringe der totalen Langeweile: In heteronormativen Paarbeziehungen kommt dieser eine faule Herbstabend, an dem man sich nur noch auf “Herr der Ringe” als TV-Programm einigen kann… Für solche Abende sollte die Serie “Die Ringe der Macht”, die die Vorgeschichte von Frodo, Gandalf & Co. erzählt, frische Unterhaltung liefern. Leider erinnert die zweite Staffel noch viel stärker als die erste an völlig verworrene Fanfiction, die selbst den Überblick über die Handlung verloren hat (wie viele Ringe sind jetzt im Umlauf?!)
Tipp: Wenn schon Fantasy-Trash, dann lieber “Those About to Die” über Gladiatoren im alten Rom. Nicht ganz so hochwertig produziert, aber die Schauspieler reißen’s raus! Trailer hier.

Und auf der Konsumopfer-Wishlist? Mani Pixie Dreamgirl Chic à la Suki Waterhouse

Schon lange habe nicht mehr so auf einen Albumrelease hingefiebert: “Memoir of a Sparklemuffin” von Suki Waterhouse trifft genau die richtige moody Herbststimmung, die man nach den ganzen Brat-Beats des Sommers (Charli XCX!) sehr gut gebrauchen kann. Jedenfalls höre ich auf allen Mental-Health-Spaziergangen im melancholischen Septemberlicht gerade nonstop “Supersad” oder “OMG”.
Fan von Suki bin ich übrigens, seit ich sie im Podcast von Emily Ratajkowski gehört habe – in der Folge erzählt sie sehr unterhaltsam davon, wie nervenaufreibend es für sie war, als Model den Switch ins Musikfach zu schaffen (auch spannend: dieses aktuelle Porträt in der britischen “Vogue”. Und Sukis 70ies-inspirierten Manic-Pixie-Dreamgirl-Look feiere ich schon seit ihrem Auftritt in der Serie “Daisy Jones & the Six” (lose an die Lebensgeschichte von Stevie Nicks angelehnt und eine absolute Herbst-Binge-Empfehlung!).
Für alle, die sich zwischen Schreibtisch-Job und Nerv-Alltag auch gern mal in eine alternative Singer-Songwriter-Karriere träumen: Hier kommen ein paar Basics für den Suki-Look (von rechts oben im Uhrzeigersinn):

• Glitzerhaarband* über Etsy

• Flatter-Bluse* mit Volants von Chloé (im Sale)

• Paillettenshorts* von Bonprix

• Cowboy-Boots* von Marc O’Polo 

• Silbrig glitzernder Kajalstift* von Chanel

• Blouson* aus Kunstleder von Aya Muse (im Sale) 

  
  Shop responsibly ♥️

Ich hoffe, Dir hat diese Ausgabe von Sunday Delight Spaß gemacht!

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